Was ist ein Weinverschnitt?

Als Weinverschnitt bezeichnet man einen Rotwein, Weißwein oder Rosé, der aus verschiedenen Jahrgängen, Rebsorten oder Weinberg-Lagen gemacht beziehungsweise “verschnitten” wird. Aufgrund seiner negativen Konnotation wird Verschnitt-Wein deshalb auch oft Cuvée oder Assemblage genannt. Der Verwendung des Wortes Verschnitt ist länderspezifisch für Deutschland, Österreich und die Schweiz, während das international häufiger verwendete Wort Cuvée aus dem Französischen kommt und wörtlich übersetzt “Tank” bedeutet. 

Wann wird ein Wein als Verschnitt bezeichnet?

Auf europäischer Ebene erlaubt der Gesetzgeber eine Beimischung von 15% anderer Rebsorten ohne Deklarationspflicht. Davon ausgenommen sind lediglich geschützte Herkunftsweine wie der französische Chablis aus Chardonnay oder Brunello aus Italien mit ausschließlich Sangiovese-Trauben. Deutschland wiederum hat den Sonderfall, dass es erlaubt ist, beim Verschnitt von zwei Rebsorten eine Angabe der beiden Rebsorten zu machen. Entscheidet sich der Winzer jedoch zum Verschnitt von drei oder mehr Weinen, so ist es untersagt, die Sorten einzeln aufzuführen. Komplett verboten in Deutschland ist dabei die Mischung von Tafel- und Qualitätsweinen, sowie der Verschnitt von Qualitätsweinen aus  verschiedenen Anbaugebieten.

Welche Arten des Verschnittes gibt es?

Es wird zwischen zwei Arten des Verschnittes unterschieden. Entweder keltert der Winzer die verschiedenen Rebsorten gemeinsam oder die Gärung der unterschiedlichen Lagen, Rebsorten und Jahrgänge erfolgt getrennt

Wieso verschneidet man Weine?

Die Gründe für den Verschnitt von Weinen sind vielfältig, aber wir sprechen nun über die drei wichtigsten Gründe

  1. Verschnitt aus preislichen Gründen

Durch die Nutzung von hochwertigeren Rebsorten oder Lagen kann ein sonst wenig faszinierender Wein preisgünstig aufgewertet werden. Besonders häufig gefällt mir dies bei Einsteiger Weinen von sehr hochwertigen Weingütern. 

  1. Verschnitt für eine geschmackliche Aufwertung

Hier scheiden sich die Geister, ähnlich wie bei der Debatte zu Blended Scotch und Single Malt Whisky. Wären die einen auf den Verschnitt von gegenseitig ergänzenden Rebsorten zur Hervorhebung von Stärken und Minimierung von Schwächen schwören, sind die Puristen strikt gegen die Mischung. Am Ende sind Geschmäcker unterschiedlich und jeder muss den für seinen Gaumen passenden Wein finden.

  1. Verschnitt als Absicherung und Rettung von Lagen

Durch unvorhersehbares Wetter kommt es immer wieder zum Teil- oder Komplettverlust von einzelnen Abschnitten des Weingutes. Durch die Nutzung von Verschnitttechniken kann so eine sonst unbrauchbare Teillage eines Jahrgangs noch genutzt werden.

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